Stadtgeschichte
Stadtgeschichte
Die Geschichte Rendsburgs
4. Jh. | Offa besiegt - nach alten Sagen - in einem Schwertkampf auf einer in der Eider gelegenen Insel zwei Feinde seines alten Vaters. Offas Vater ist Wermund, König der Angeln. |
800 | Abgesandte des fränkischen Kaisers Karl des Großen und des dänischen Königs Hemming einigen sich auf die Eider als Grenze zwischen ihren Machtbereichen. Die Inseln in der Eider, auf denen Rendsburg später zur Stadt heranwächst, werden dabei nicht erwähnt. |
1027 | Zwischen dem deutschen Kaiser Konrad II. und dem Dänenkönig Knud dem Großen wird die Eider als Staatsgrenze festgeschrieben. Auch jetzt werden die Eiderinseln nicht erwähnt. |
um 1100 | Prinz Björn baut - nach Angaben des dänischen Geschichtsschreibers Saxo Grammatikus - eine Burg auf einer der Inseln. Björn ist Bruder der Dänenkönige Olaf (1086 – 1095) und Erik Ejegod (1095 – 1103). |
1111 | Kaiser Lothar III. belehnt die Schauenburger Grafen mit den Landschaften südlich der Eider. |
um 1150 | Graf Adolf II. erneuert die von Björn gebaute Burg, die zwischenzeitlich verfallen ist. |
1199 | Graf Adolph III. beginnt mit dem Wiederaufbau der erneut verfallenen Burg. |
1200 | Dänenkönig Knud erobert die Burg und vollendet den von Adolf III. begonnenen Wiederaufbau. Von nun an ist die Burg ständig besetzt. In ihrem Schutz lassen sich auf der Nachbarinsel die ersten Siedler nieder. |
1204-1209 | Der Lübecker Abt Arnold schreibt die „Chronica Slavorum“. Darin erwähnt er die seit Jahrzehnten bestehende Burg erstmals als Reinholdsburg. Vom Namen dieser Burg leitet sich der Name der Stadt Rendsburg ab. |
1250/52 | Im Auftrag des Dänenkönigs Abel entscheiden zwölf angesehene Männer, jeweils sechs aus Schleswig und sechs aus Holstein, dass die Reinholdsburg zu Holstein gehört. |
1253 | Rendsburg wird auf einer Urkunde erstmals als Stadt erwähnt. |
1287 | Der Neubau der St.-Marien-Kirche beginnt. Der Vorgängerbau wurde im Jahr zuvor bei einem Stadtbrand zerstört. Stadtbrände sind in Rendsburg für 1264, 1286, 1288, 1321, 1330, 1388, 1417, 1421 und 1491 überliefert. Das Rathaus der Stadt brannte 1446 nieder. |
um 1290 | Graf Heinrich I. verlegt den Stammsitz seiner Familie von Itzehoe nach Rendsburg. Die Grenzstadt an der Eider ist jetzt gräfliche Residenz. |
1339 | In einer bis heute erhaltenen Urkunde überschreibt Graf Gerhard III. (der Große) der Stadt Rendsburg ausgedehnte Ländereien südlich der Eider. Außerdem bestätigt er in der Urkunde die von seinen Vorgängern erteilten Rechte der Stadt. Vor allem aber verleiht er Rendsburg die eigene Gerichtsbarkeit. Damit entzieht er die Stadt dem unmittelbaren Einfluss des Burgvogts. |
1375 | Der Ritter Man Porsefeldt beschenkt die Armen der Stadt mit umfangreichen Ländereien auf dem Nordufer der Eider. |
1460 | Auf dem Landtag zu Ripen wird der dänische König Christian I. in Personalunion zum Herzog von Schleswig und zum Grafen von Holstein gewählt. Bedingung ist jedoch, dass die beiden Landesteile Schleswig und Holstein auf ewig ungeteilt zusammenbleiben und dass sie nicht in das dänische Königreich eingegliedert werden. Grundlage dieses Konstrukts ist die „Constitutio Valdemariana“ von 1326, in der Gerhardt III. zusammen mit seinem Mündel, dem etwa 12jährigen König Waldemar III., das Verbot einer gemeinsamen Regierung im Königreich Dänemark und im Herzogtum Schleswig durchgesetzt hatte. |
1474 | Der deutsche Kaiser erhebt die Grafschaft Holstein ebenfalls zu einem Herzogtum. Als Herzog von Holstein gehört der dänische König nun auch zu den deutschen Reichsfürsten. |
1536-1540 | König Christian III. lässt die Stadt Rendsburg mit einem Festungswall umbauen. |
1618-1648 | Im 30jährigen Krieg wird Rendsburg 1627 und 1644 von feindlichen Truppen besetzt. 1645 wird die Stadt erneut belagert, jedoch nicht erobert. |
1566 | Das bereits 1446 als „Nyges Raedhus“ erwähnte Alte Rathaus der Stadt wird zur Mühlenstraße hin um den Giebelanbau erweitert. Weitere Baumaßnahmen folgen 1901, 1939, 1956 und nach einem Brandschaden1973. |
1660 | Mit der dauerhaften Stationierung eines zwölf Mann starken Artillerie-Detachements wird Rendsburg zur Garnison. |
1669-1673 | Generalmajor Hendrick Ruse führt den ersten Bauabschnitt zur Vergrößerung der Rendsburger Festung durch. Er schlägt der Insel, auf der Rendsburg liegt, Landflächen zu, die er zuvor auf beiden Seiten der Eider dem Festland abgraben ließ. |
1690-1695 | Generalmajor Jobst von Scholten leitet den zweiten Bauabschnitt. Auf dem Nordufer der Eider entsteht das Kronwerk und auf dem Südufer das Neuwerk. Nach Abschluss aller Bauarbeiten ist Rendsburg nach Kopenhagen die größte Festung Dänemarks. |
1700 | Die Garnisonskirche am Rand des Paradeplatzes wird nach fünfjähriger Bauzeit eingeweiht. |
1712 | Die letzte Pestepidemie fordert rund 800 Opfer unter den etwa 3000 Einwohnern der Stadt und ebenfalls rund 800 Opfer unter den etwa 2000 Soldaten der Garnison. |
1718 | Das Rendsburger Schloss, das aus der Reinholdsburg hervorgegangen ist, ist baufällig und wird abgebrochen. |
1765 | Der „Rendsburgischen Fayance-Fabrique“ wird als erstem Industriebetrieb der Stadt das königliche Privileg erteilt. |
1784 | Der Schleswig-Holstein-Kanal wird nach siebenjähriger Bauzeit eröffnet. Ab 1852 darf auf Anordnung des dänischen Königs nur noch vom Eiderkanal gesprochen werden. |
1808 | Am 1. Januar erscheint die erste Ausgabe des „Gemeinnützigen Wochenblatts für Rendsburg und die umliegende Gegend“. |
1813/14 | Im Zuge der Napoleonischen Kriege wird Rendsburg vom 12. Dezember bis zum 14. Januar von feindlichen Truppen belagert. Der Kieler Frieden verschont die Stadt vor weiteren Kriegshandlungen. |
1827 | Am 19. April wird in Büdelsdorf auf dem Vorwerksgelände des vormaligen Rendsburger Schlosses der Grundstein für die Eisengießerei der „Carlshütte“ gelegt. |
1845 | Die Eisenbahnlinie zwischen Rendsburg und Neumünster wird eröffnet. Der Bahnhof liegt an der Alten Kieler Landstraße. |
1848 | Am 18. März erheben sich die Schleswig-Holsteiner gegen die dänische Vorherrschaft. Kampflos übernehmen sie am 24. März die Rendsburger Festung. Die dänischen Truppen verlassen die Stadt, die vorübergehend Sitz der provisorischen schleswig-holsteinischen Regierung wird. |
1850 | Die Munitionsfabrik auf dem Laboratori-Eiland wird am 7. August durch eine Explosion zerstört. Es ist das größte Unglück, das Rendsburg je betroffen hat. Es fordert 110 Menschenleben. |
1852 | Die Erhebung der Schleswig-Holsteiner endet glücklos. Auf den Londoner Konferenzen haben die europäischen Großmächte die Wiederherstellung des dänischen Gesamtstaats in seiner vorherigen Größe beschlossen. Die Dänen kehren daraufhin nach Rendsburg zurück. Sie beginnen mit dem Abbruch der Festung. |
1854 | Die Eisenbahnverbindung zwischen Rendsburg und Flensburg wird eröffnet. Der Bahnhof dieser Linie liegt an der Professor-Koopmann-Straße. |
1856 | Die beiden Bahnhöfe werden mit einem Schienenstrang verbunden. |
1861 | Die Rendsburger Gasanstalt nimmt zur Beleuchtung der Stadt am 29. Oktober den Betrieb auf. |
1864 | Der erste Schuss des deutsch-dänischen Kriegs fällt am 1. Februar auf dem Gelände der vormaligen Bastion Vinzier. |
1865 | Nach dem Sieg der deutschen Truppen unterliegt das Herzogtum Schleswig der preußischen und das Herzogtum Holstein der österreichischen Verwaltung. |
1866 | Österreich verliert im Krieg gegen Preußen die Entscheidungs-schlacht bei Königgrätz und muss im Prager Frieden alle Rechte an Holstein an Preußen abtreten. |
1867 | Am 24. Januar verkündet König Wilhelm von Preußen die Umwandlung der bisherigen Herzogtümer Schleswig und Holstein in die preußische Provinz Schleswig-Holstein. |
1876 | Die „Chemische Düngerfabrik Rendsburg“ wird gegründet. Es ist das bis dahin größte Industrieunternehmen in der Stadt. |
1893 | Das erste Wasserwerk Rendsburgs nimmt am 19. Juni auf dem Gebiet der Gemeinde Borgstedt den Betrieb auf. |
1895 | Der Kaiser-Wilhelm-Kanal, der heutige Nord-Ostsee-Kanal, wird nach achtjähriger Bauzeit eröffnet. |
1896 | Das Elektrizitätswerk der Stadt leitet am 30. Januar den ersten Strom ins öffentliche Leitungsnetz. |
1897 | Durch eine für alle Einwohner verbindliche, regelmäßige Kübelabfuhr wird die Fäkalienbeseitigung von der Stadt übernommen. |
1905 | Die Werft Nobiskrug wird gegründet. |
1913 | Die Eisenbahnhochbrücke über dem Nord-Ostsee-Kanal, heute das Wahrzeichen der Stadt, wird eingeweiht. |
1945 | Am 8. Mai, nach der deutschen Kapitulation im Zweiten Weltkrieg, besetzen britische Truppen die Stadt. In den folgenden Jahren steigt die Einwohnerzahl der Stadt durch den Zustrom von Flüchtlingen und Vertriebenen von etwa 20.000 auf etwa 37.000. |
1955 | Das britische Besatzungsrecht wird aufgehoben. |
1956 | Das Klärwerk Rendsburg nimmt am 1. April den Betrieb auf. |
1961 | Der Kanaltunnel unter dem Nord-Ostsee-Kanal wird dem Verkehr im Verlauf der Bundesstraße 77 übergeben. |
1965 | Der Fußgängertunnel unter dem Nord-Ostsee-Kanal wird eingeweiht. |
1970 | Im Zuge einer Gebietsreform wird der Kreis Rendsburg-Eckernförde gebildet. Rendsburg ist Sitz der neuen Kreisverwaltung. |
1983 | Das neue Rathaus der Stadt wird am 25. Februar eingeweiht. |
1999 | Rendsburg feiert den 800jährigen Geburtstag. |
2009 | Mit dem Abzug der letzten Soldaten endet die über 350jährige Garnisonsgeschichte der Stadt. |
Wissenswertes
Das sehenswerte Alte Rathaus der Stadt dient als Treffpunkt für die regelmäßig stattfindenden Stadtführungen, die sie bei der Touristinfo buchen können:
Tourist-Information Nord-Ostsee-Kanal
Altes Rathaus am Altstädter Markt
24768 Rendsburg
Telefon: 04331-21120
Email: info[at]tinok.de
Homepage: www.tinok.de
Stadt Rendsburg
Die Bürgermeisterin
Am Gymnasium 4
24768 Rendsburg
04331 / 206 0
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Rendsburg Tourismus und Marketing
Schleifmühlenstraße 16
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04331 / 438 400
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Mittelholstein Tourismus e.V.
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im Alten Rathaus
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04331 / 211 20